Trina Solar war unter Reuters „Top 100 Innovatoren“ der Energiewende 2022. Für seine Vertex PV-Module wurde das Unternehmen mehrmals wegen der niedrigen CO2-Emissionen bei der Herstellung ausgezeichnet, unter anderem vom TÜV Rheinland.
Wir haben Gonzalo de la Viña, Head of Europe bei Trina Solar, gefragt, wie Trina seine Emissionen reduziert und welche Bedeutung Klimaneutralität für Unternehmen im Allgemeinen hat.
Wie wichtig ist der CO2-Fußabdruck von Modulen für Ihre Kunden? Hat Trina dadurch einen Wettbewerbsvorteil auf dem hart umkämpften PV-Markt?
Die wiederholte Anerkennung durch Dritte verdanken wir unseren kontinuierlichen und systematischen Bemühungen, den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte und Aktivitäten zu minimieren. Dabei achten wir bei Trina Solar insbesondere auf zwei Aspekte: Erstens die sparsame Verwendung von Wasser, Energie und Rohstoffen im Sinne einer nachhaltigen Produktion, und zweitens die Einsparung aller Arten von Abfällen während des laufenden Betriebs. Damit ist unsere Vertex-Herstellung in Yiwu Chinas erste zertifizierte CO2-neutrale Fabrik.
Was uns antreibt, ist unsere Vision, die Menschheit mit sauberer Energie zu versorgen. Viele unserer Kunden haben die gleiche Vision, was zu beständigen Geschäftsbeziehungen führt. Vor allem im Segment der Großanlagen, und nicht nur bei ESG-Investing, orientieren sich viele Unternehmen an nachhaltigen Investmentprinzipien und berichten den Stakeholdern regelmäßig über ihre Unternehmensentscheidungen. Für diese Marktteilnehmer ist es eine Selbstverständlichkeit, mit Zulieferern zu arbeiten, die bei der Verringerung der Umweltauswirkungen führend sind.
Wie reduziert Trina den Stromverbrauch während der Herstellung?
Trina Solar hat sich schon immer bemüht, alle seine Fabriken kohlenstoffarm zu betreiben. Wir erstellen und implementieren interne Regeln und Vorschriften, wie zum Beispiel beim Energie- und Ressourcenmanagement, bei der Energiemessung und dem Energiemanagement, sowie beim Energieaudit, um den Energieverbrauch ständig zu überwachen und unsere Energieeffizienz zu optimieren.
Wir investieren in Innovation und F&E, um hocheffiziente Produkte zu entwickeln, die bei der Herstellung weniger Strom und Material pro Watt benötigen. So haben wir beispielsweise bei unseren Solarmodulen von P-Typ-Zellen auf die N-Typ i-TOPCon-Zelltechnologie umgestellt. Die brandneuen Vertex N und Vertex S+ erzeugen bis zu 6% mehr Leistung pro Modul als ihre Vorgänger.
Welche Rolle spielen dabei Energiemanagementsysteme und andere intelligente Lösungen?
Trina Solar setzt auf systematische Managementmethoden (ISO50001 Energiemanagementsysteme), um den Energieverbrauch kontinuierlich zu senken und die Energienutzung zu verbessern. Durch die Festlegung und Umsetzung unternehmensweiter Ziele beim Energiemanagement und dem Einsatz erneuerbarer Energien verbessern wir stetig unsere Energieeffizienz und minimieren die Umweltauswirkungen unserer Produktions- und Betriebsabläufe.
Die Vertex Super Factory in Yiwu, China, wurde als CO2-neutrale Fabrik ausgezeichnet. Wie hat Trina das geschafft?
Auf dem Weg zu einer Green Factory mir einer kohlenstoffarmen Herstellung ist die Net Zero Factory ein wichtiger Meilenstein. Um die Net Zero-Anforderungen zu erfüllen, muss die Fabrik über Mechanismen zur Kontrolle der CO2-Emissionen verfügen, die sicherzustellen, dass der Net Zero-Zustand durchgängig aufrechterhalten wird. Auf technischer Ebene müssen Energieeinsparungen und CO2-Reduktionen umfassend und wissenschaftlich umgesetzt werden, wobei Mechanismen zur Verbesserung der Energieeffizienz, saubere Energiealternativen, CO2-Abscheidung und -Speicherung, und umfangreichen Kompensation zur Emissionsreduzierung Vorrang haben. Im Jahr 2022 haben wir im Vergleich zu 2021 unsere CO2-Emissionen pro Produktionseinheit (tCO2e/MW) um 21,77%, und den Stromverbrauchs pro Produkteinheit (kWh/MW) um 9,51% reduziert – ein herausragendes Ergebnis.
Am 23. März um 20.30 Uhr Ortszeit war „Earth Hour“. Trina unterstützt zusammen mit dem WWF (World Wildlife Fund For Nature) die Kampagne „Deine Stunde für die Erde“. Worum geht es da?
Unsere Zusammenarbeit mit dem WWF begann 2022, als wir gemeinsam die Kampagne „Clean Energy for Earth“ ins Leben riefen, eine neue Initiative der Earth Hour, der weltweit einflussreichsten öffentlichen Umweltkampagne. Diese Initiative wird vom WWF gemeinsam mit der One Planet Foundation und Trina Solar gefördert. Inzwischen haben sich Hunderte von Unternehmen und Organisationen angeschlossen. Unter dem Motto „Mit sauberer Energie die Zukunft gestalten“, ruft sie Einzelpersonen, Gemeinschaften, Unternehmen und Regierungen dazu auf, sich aktiv für die Nutzung und Förderung sauberer und erneuerbarer Energien zu engagieren – für eine grünere und bessere Zukunft. Ziel der Initiative ist es, Wissen über den Klimawandel zu verbreiten, für Verhaltensänderungen zu werben und Lösungen für saubere und erneuerbare Energien zu fördern.
Konkret arbeiten wir mit dem China National Textile and Apparel Council (CNTAC) und dem WWF daran, ein klimaneutrales Industriegebiet in Nantong, in der Provinz Jiangsu, aufzubauen. Darüber hinaus arbeiten einige Unternehmen des Textile and Apparel Council gemeinsam mit Trina Solar und Trina Storage an der Entwicklung von kohlenstoffarmen Fabriken. 2024 werden wir weiterhin mit unseren Partnern öffentliche Veranstaltungen organisieren um über saubere Energielösungen und Anwendungen zu informieren.
Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach für Unternehmen generell, klimaneutral zu werden? Wie können sie davon profitieren?
Unternehmen können einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität machen, indem sie ihren Strombedarf mit Solarenergie decken. Das bringt sowohl finanzielle als auch soziale Vorteile, und auch die Umwelt profitiert davon.
Die Nutzung erneuerbarer Energien ist für Unternehmen nicht nur wirtschaftlich, sondern sichert auch deren Nachhaltigkeit.