Im zweiten Jahr in Folge hat sich die Solarbranche am 7. Dezember in Brüssel zum Nachhaltigkeitsgipfel Sustainable Solar Europe getroffen. Zur Eröffnung des Gipfels untermalten EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei Virginijus Sinkevičius, EU-Kabinettschef Stefano Grassi und Patrick ten Brink, Generalsekretär des Europäischen Umweltbüros, den Kurs der EU, die Solarenergie als tragende Säule des Energiesystems auf diesem Weg zu unterstützen.
Ein Highlight der diesjährigen Konferenz war die Präsentation der ESG (Environmental, Social and Corporate Governance) – Standards für die Solarindustrie, welche die Solar Stewardship Initiative, ein solarspezifisches Programm zur Sicherung der Wertschöpfungsketten gegründet vom europäischen Solarverband SolarPower Europe, erarbeitet hat. Zusammen mit dem Standard zur Rückverfolgbarkeit in Lieferketten bieten die beiden Regelwerke die Basis für eine unabhängige Prüfung und Zertifizierung von Unternehmen als nachhaltige Solarfirmen. Der Initiative beigetreten sind von Seiten der Industrie große Solarproduzenten wie Jinko Solar, Hanwha Q Cells und Trina Solar, und auf der Käuferseite Branchengrößen wie BayWa.re, ENGIE und Statkraft.
Wie Solarprodukte nachhaltiger gestaltet werden können: darum ging es in der Session zu Ecolabel und Ecodesign. Mit dem Ecolabel werden Verbraucher bzw. Käufer über die Energieeffizienz eines Produktes informiert. Ecodesign zielt auf eine verbesserte Recyclebarkeit von Produkten ab. Das Thema Recycling und Wiederverwertung spielte in Brüssel eine große Rolle. Beispielsweise wurde diskutiert, wie die Prüfung zur Zweitverwertung von Modulen so automatisiert werden kann, dass sich Second-Life-Produkte im Gegensatz zu neuen (sehr günstigen) Modulen überhaupt lohnen.
Doch noch bevor es um das fertige Produkt oder dessen Wiederverwendung geht, steht die Nachhaltigkeit der Rohstoffe und Produktionsmaterialien im Vordergrund: Eine Session beschäftigte sich damit, wie sich Zulieferindustrien wie beispielsweise die Glas- und Aluminiumindustrie durch PPAs mit grünem Strom versorgen und so den CO2-Fußabdruck von PV-Modulen weiter senken können.
Während der Konferenz wurde die spanische Firma Iberdrola für ihr Selbstversorgungsprojekt einer Energiegemeinschaft in Cedillo, Spanien, mit dem Nachhaltigkeitspreis von SolarPower Europe ausgezeichnet.
Sustainable Solar Europe ist eine gemeinsame Veranstaltung von SolarPower Europe und Intersolar Europe. Seien Sie auch bei deren nächster Konferenz, dem Solar Quality Summit Europe vom 23.–24. Januar 2024 in Barcelona, wo es um Qualitätsmanagement in der Solarenergie geht, dabei.