Was gibt es auf der PV Manufacturing Stage?

Experteninterview – 5. Juni 2024

Der enorme Ausbau der Solarenergie basiert auf einer stetig wachsenden, technologisch gereiften PV-Produktionsindustrie, die immer günstiger immer effizientere und vielseitige Produkte produziert.

Grund genug, dass wir uns auch dieses Jahr zusammen mit unserem Partner Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Fachabteilung Photovoltaik Produktionsmittel an allen drei Messetagen auf der PV Manufacturing Stage dem Thema widmen.

Erfahren Sie in unserem Interview mit Dr. Puzant Baliozian, Leiter der Fachabteilung VDMA Photovoltaik Produktionsmittel, was Besucher bei der Veranstaltung erwartet.

Interview mit Dr. Puzant Baliozian, Leiter der Fachabteilung VDMA Photovoltaik Produktionsmittel

Dieses Jahr findet die PV Manufacturing Stage zum zweiten Mal auf der Intersolar Europe statt. Welche Resonanz erfährt das Thema PV-Produktion derzeit in der Branche?

Die PV-Produktion entwickelt sich derzeit dynamisch. Die weltweit installierte Kapazität liegt mittlerweile bei etwa 1,5 TWp. Fertigungs- und Produktionstechnologien sind und bleiben mit zunehmend ausgereiften Technologien auch 2024 ein wichtiges Thema. Für 2023 wurde das PV-Liefervolumen auf rund 502 GW geschätzt. Für jede Verdoppelung der Liefermenge in MW ergibt sich für den durchschnittlichen Modulpreis eine Lernrate von 24,9 %. Dieser Preisrückgang ist auf den enormen technologischen Fortschritt bei den Produktionstechnologien, aber auch auf die Marktbedingungen zurückzuführen. Die derzeit sehr niedrigen Modulpreise ändern jedoch nichts daran, dass sich die Produktionstechnologien weiterentwickeln und ein wichtiges Gesprächsthema in der PV-Gemeinschaft bleiben. Die PV Manufacturing Stage ist als Teil der Intersolar Europe eine wichtige Plattform für die neuesten Entwicklungen in der Solarproduktion.

Was erwartet die Teilnehmer auf der diesjährigen PV Manufacturing Stage? Welche Themen stehen 2024 im Mittelpunkt und warum sollte ich als Messebesucher zur Stage kommen?

Auf der diesjährigen PV Manufacturing Stage werden an allen drei Messetagen technologische Fortschritte von Unternehmen und Forschungseinrichtungen präsentiert. In sieben Sessions heißen wir insgesamt über 40 Referenten willkommen, die die neuesten Entwicklungen im Bereich der kristallinen Silizium- und Dünnschichttechnologien vorstellen werden. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette der kristallinen Silizium-Solarproduktion beleuchtet – von Ingots, Wafern und Zellen bis hin zu Modulen. Zusätzlich werden intelligente Automatisierungs- und Messtechniken für moderne Fertigungslinien vorgestellt. Messebesucher erhalten einen umfassenden Branchenüberblick und Einblicke in die neuesten technologischen Entwicklungen.

Was bekommen wir auf der PV Manufacturing Stage zu den neuesten Trends bei Zelltechnologien und Fertigungstechnik präsentiert?

Wir bewegen uns derzeit mit großen Schritten weg von der überwiegend eingesetzten PERC-Technologie hin zu Solarzellen und -modulen mit passivierten Kontakten wie TOPCon und SHJ, und zu Modulen mit modernen IBC-Zellstrukturen. Diese Zellstrukturen punkten mit höheren Wirkungsgraden, sind aber vor allem auf Systemebene in Bezug auf die Levelized Costs of Electricity (LCoE) kosteneffizienter. Ein weiteres Thema sind Perowskit-Silizium-Tandemzellen. Da mit diesen bereits extrem hohe Wirkungsgrade erreicht werden konnten, arbeiten Unternehmen nun an der Weiterentwicklung dieser Technologie und an Roadmaps, um sie für die Massenproduktion tauglich zu machen. Außerdem präsentieren Maschinen- und Anlagenbauer innovative Lösungen für Fertigungslinien, mit denen rekordverdächtige Durchsatzwerte bei niedrigen Gesamtbetriebskosten erzielt werden und damit letztlich kostengünstige Produkte hergestellt werden können. Zusätzlich gewähren Vertreter europäischer Forschungs- und Entwicklungsinstitute, die als Vorreiter für Innovationen in der Solartechnik gelten, Einblicke in ihre Lösungen und zeigen uns, wie diese durch enge Zusammenarbeit mit Anlagenbauern Einzug in die europäischen Produktionslinien finden können.

Wie steht es um den Status quo des Vorhabens, die PV-Produktion wieder nach Europa zu holen? Ist das auch 2024 ein Thema und wenn ja, was bekommen wir dazu zu hören?

Die Renaissance der europäischen PV-Produktion ist für uns jetzt und auch in Zukunft von großer Bedeutung. Bereits heute gibt es mehrere große Gigafabriken, die sich in unterschiedlichen Stadien der Umsetzung befinden. Zusätzlich werden immer mehr Nischenprodukte für spezielle Anwendungen hergestellt. Auf der PV Manufacturing Stage werden verschiedene innovative europäische Unternehmen ihre neuesten Entwicklungen vorstellen. Wir sind uns auch bewusst, dass die heimische Solarproduktion immer schwieriger wird. Aufgrund der niedrigen Importpreise für Module ist es kaum möglich, konkurrenzfähig zu bleiben. Daher wird es eine Präsentation rund um die europäische Solarproduktion geben, die die Rahmenbedingungen untersucht und neue Einblicke in die Zukunft der Produktionsindustrie gewährt. Die PV Manufacturing Stage ist die ideale Plattform für Innovationen im Bereich der Solarproduktion.

Zur PV Manucaturing Stage

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