Auch dieses Jahr sind bei der Intersolar Europe die Vordenker der Energiewelt von morgen zahlreich vertreten: Start-ups, die mit ihren Ideen und Produkten die Entwicklung der Erneuerbaren maßgeblich mit antreiben.
Eines dieser Start-ups ist Synertics. Das Münchner Start-up stellt auf Europas größter energiewirtschaftlicher Plattform The smarter E Europe sein PPA-Analysetool vor. Um etwas mehr darüber zu erfahren, sprachen wir mit dem Geschäftsführer Manuel Pessanha.
Herr Pessanha, Synertics bietet ein PPA Evaluation Tool, das Anbieter und Abnehmer von PPA-Strom aus Erneuerbaren mit wichtigen Infos und Analysen versorgt, welche diese Direktstromlieferverträge noch lukrativer machen. Erklären Sie uns kurz, wie das funktioniert und worauf es ankommt?
PPAs erlauben es Stromabnehmern und -produzenten, sich vor schwankenden Elektrizitätspreisen und Volumenrisiken zu schützen. Wir helfen durch unser Tool PPAs zu identifizieren, die vom Risiko-Rendite Profil für unsere Kunden am sinnvollsten sind. Hier spiele verschiedene Datenpunkte eine Rolle, wie z.B. Technologie und Standort eines Parks, wie aber auch die Vermarktungsstruktur des PPAs, das vorgesehene Produktionsprofil und die Entwicklung der Strompreise.
Schön dass Synertics auf der Intersolar Europe 2023 dabei sein wird! Erzählen Sie uns doch, was Sie zur Messe mitbringen, was ich an Ihrem Stand erfahren und erleben kann?
Auf der Messe wollen wir uns vor allem mit Erneuerbaren Energie Betreibern zur Wertschöpfung von Projekten durch die Strukturierung von PPAs austauschen. Besucher können sich erste Einblicke in die Funktionen unseres Tool verschaffen und sich zu aktuellen Projekten informieren.
Was muss auf dem deutschen Strommarkt passieren, damit PPAs mehr Marktanteile gewinnen und sich das Geschäftsmodell stärker durchsetzt?
Auf einer regulatorischen Ebene würde ein schnellerer Ausbau der Erneuerbaren, die nicht unter dem EEG ihre Energie vermarkten, den PPA Marktanteil in Deutschland erhöhen. Auf einer kommerziellen Ebene könnte der deutsche Staat außerdem die Finanzierung von PPA-basierten Projekten durch attraktive Kreditkonditionen, z.B. niedrigere Zinsen und die Stellung von Bürgschaften stärker vorantreiben.
Wie sieht die Situation von PPAs auf anderen europäischen Märkten aus? Wir wissen, dass ihr Tool bereits in Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Griechenland angewendet wird.
Spanien und Portugal sind z.B. Märkte, in denen der Ausbau von PPA-basierten Projekten weitgehend ausgereifter ist. Es gibt ein verhältnismäßig größeres Angebot an Banken, die die Risiko-Renditen-Strukturen verschiedener PPA Vermarktungsstrukturen verstehen und finanzieren. In anderen Märkten, wie z.B. in Griechenland, sieht es anders aus. Hier gestalten sich PPA-vermarktete Projekte aktuell noch langsam.