Hybridkraftwerke, die verschiedene erneuerbare Energiequellen wie Solar-, Wind- und Wasserkraft mit Batteriespeichern kombinieren, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie ermöglichen eine effiziente Nutzung der Netzanschlusspunkte und der Energieinfrastruktur und gewährleisten eine verbrauchsorientierte Einspeisung. Die Erzeugungsprofile der verschiedenen Energiequellen verhalten sich dabei komplementär – Im Sommer gibt es viel Solarstrom, wobei im Winter der Wind stärker bläst.
Die Kombination mit Batteriespeichern ermöglicht es, überschüssige Energie zu speichern und bei Bedarf in das Netz einzuspeisen. Dies hilft, Überlastungen des Netzes zu verhindern und das Risiko negativer Strompreise aufgrund eines Überangebots an erneuerbarer Energie zu senken. Insbesondere in Zeiten hoher Erzeugung kann so die Stabilität des Stromnetzes gewährleistet werden.
Ein weiterer Vorteil von Hybridkraftwerken liegt in der Reduzierung der Investitions- und Betriebskosten (CapEx und OpEx). Durch die gemeinsame Nutzung eines Netzanschlusspunktes und verkürzte Genehmigungsverfahren sinken die Kosten gegenüber der Errichtung einzelner Anlagen. Laut einer Studie des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) könnte die Überbauung von Netzanschlusspunkten die Auslastung auf bis zu 53% steigern. Im Vergleich dazu liegen Photovoltaik-Anlagen allein bei 13% und Windkraftanlagen bei 33%.
Allerdings bringen Hybridkraftwerke auch Herausforderungen mit sich. Sie benötigen größere Flächen und erfordern eine komplexere Infrastruktur. Auch die Finanzierung gestaltet sich schwieriger, da Investoren und Versicherer oft noch zurückhaltend sind. Standardisierungen und müssen noch weiter ausgebaut werden.
In Deutschland werden Hybridkraftwerke durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und Innovationsausschreibungen gefördert. Seit 2023 liegt der Höchstwert für die Vergütung solcher Anlagen bei 9,18 Cent pro Kilowattstunde. Mit dem „Solarpaket I“ wurden außerdem Regelungen eingeführt, die es ermöglichen, den Betriebsmodus von Anlagen mit Batteriespeichern mehrmals pro Jahr zu wechseln und so, unter Voraussetzung eines wirtschaftlichen Szenarios, auch Netzstrom zu speichern.
Hybridkraftwerke bieten eine vielversprechende Lösung, um die Stabilität des Stromnetzes zu erhöhen, Kosten zu senken und die Integration erneuerbarer Energien in das Netz zu fördern. Sie werden zunehmend als Schlüsseltechnologie für eine erfolgreiche Energiewende betrachtet – denn auch volkswirtschaftlich ist deren vermehrter Einsatz sinnvoll, da die Kombination von erneuerbaren Erzeugungsanlagen mit Batteriespeichern bereits jetzt günstiger Sofortreserve bereitstellen kann als Gaskraftwerke.